«Runway»-Sitzordnung bei der Zeremonie
Die Welt der Hochzeiten ist sehr kreativ. Jedes Jahr erscheinen neue Trends, Hochzeitspaare und Dienstleister:innen übertreffen sich gegenseitig mit neuen Ideen und Tricks. Aber nicht alles, was schön ist, ist auch praktisch. Im Reality Check prüfen wir aktuelle Trends auf ihre Alltagstauglichkeit. Heute: Die «Runway»-Sitzordnung bei der Trauungszeremonie.

Valorie Darlings Fotos einer ganz besonderen Zeremonie waren auf ganz Instagram zu sehen. Anstatt klassische Kinobestuhlung hatte
sich ihr Hochzeitspaar für eine «Runway»-Stuhlung entschieden: Zwei lange Reihen von Stühlen standen sich gegenüber und rahmten den Mittelgang ein. Direkt davor steckten tausende weisse Rosen direkt in der Erde und erweckten den Eindruck einer eleganten Blumenwiese. Die Bilder der Braut, die durch diesen imposanten Mittelgang auf ihren Bräutigam zuschreitet, gingen im Internet zu recht viral. So schön und innovativ, wie diese Sitzordnung auch aussah, wir fragen uns: Besteht dieser Trend den Reality-Check?
Wir wagen zu sagen: Nein. Bei einer Trauung im kleinsten Kreis mag ein Runway funktionieren, aber bei einer durchschnittlich grossen Gesellschaft sind die hintersten Gäste unglaublich weit vom Geschehen entfernt. Es könnte auch unbequem werden, während der gesamten Trauung den Kopf wie eine Eule nach vorne drehen zu müssen – auch wenn amerikanische Trauungen oft kürzer sind als diejenigen in der Schweiz. Besonders für Zeremonienleiter:innen, denen der Kontakt zu den Gästen während der Rede wichtig ist, wäre eine solche Bestuhlung gelinde gesagt ein Horror.
Unser Fazit: Sieht unglaublich ästhetisch aus, ist für Hochzeiten in der Schweiz aber wohl eher nicht umsetzbar.